„Dream-Team-Show“ von Radio Antenne 1 zu Gast in Mühlacker – Voltigier- und Reitverein löst Aufgabe mit Bravour
Ritterspiele beim Reitverein Pegasus
Bettler und Burgfräuleins, Minnesänger neben Rittern, Handwerker hinter Ständen und Turnierreiter in der Arena: Die Reithalle des Mühlacker Voltigier- und Reitvereins Pegasus mutete wie die Kulisse eines mittelalterlichen Films an. Grund war die „Dream-Team-Show“ des Radios Antenne 1, die gestern von dem Verein gestaltet wurde.
Der Radiosender stellte den Sportlern und ihren fleißigen Helfern eine Aufgabe, die die Pferdeliebhaber wohl noch nie auf ihrem Gehöft zu erledigen hatten – aber was genau, das wusste gestern Vormittag um 9 Uhr noch niemand. So hatten sich die Vereinsmädels auf Initiative von Miriam Stoiber-Lipp hin bei der Sonntags-Show von Antenne 1 beworben. Stets gilt es dort, eine Aufgabe in drei Stunden zu erfüllen. Als Preis winken ein Pokal und 500 Euro für die Vereinskasse.
In einer leeren Halle warteten um 9 Uhr um die 80 gespannten Gesichter auf ihren Auftrag, mit dessen Erfüllung sie beweisen können, dass sie ein echtes Dream-Team sind. „Wir können alles hier drin machen hat der Modorator gesagt“, hatte jemand aufgeschnappt. Der Erste Vorsitzende Hand Clausecker mahnte: „Nicht gleich losrennen, wenn wir die Aufgabe erfahren.“
So machten sie es denn auch, als der Moderator Matthias Raid bekannt gab: „Wir drehen die Zeit ins Jahr 1003 zurück und in Mühlacker finden Ritterspiele statt.“ Burgfräuleins und Ritter, Bettler, Knappen, Handwerker wolle er sehen und verteilte Notizen unter die Schar.
In kleinen Gruppen standen die zukünftigen Bewohner des Mühlacker Mittelalters zusammen und berieten sich: „Ich kenne jemanden von einem Verein, die haben Kostüme“, hieß es da, und: „Meine Tochter hat ein Prinzessinenkostüm“ oder: „Ihr könnt ja als erstes mal die Stände für die Handwerker aufbauen.“ Es schwirrten Wortfetzen durch die Reithalle, es wurde diskutiert und beraten, überlegt und entschieden und langsam leerte sich die Halle und die Sportler zogen los, um al die Requisiten für ein vergangenes Jahrhundert zu besorgen.
„Wir wollen mit dieser Aktion das Gemeinschaftsgefühl im Verein stärken“, sagte Mark Müller vom Radio Antenne 1. Und das ist vorhanden, keine Frage. Nach gut zwei Stunden waren Gehöft und Vereinsmitglieder nicht wieder zu erkennen. Die Stadt Heimsheim, ein Göbricher Reitkollege und die Waldorfschule Vaihingen hatten mit Kostümen ausgeholfen, fleißige Hände gebaut und gebastelt. Statt der neuen Sportjacke und der Jeans trugen die Voltigierer nun lange Kutten oder glitzernde Kleider, hatten Säcke umgebunden oder alte Trachten an. Ein Stand mit Obst und Getreide, daneben eine Korbmacherin nebst Töpfer und Hufschmied.
Mittelalterliches Flair herrschte in den vier Wänden, in denen sonst trainiert wird. Gestern kämpften da die Rittersleut, schmetterten die Minnesänger ihre Lieder ins Spektakel hinein, säumten das edle Herzogspaar und jede Menge Burgfräuleins die Arena der Turnierreiter. Bauern, Bettler und Trompeter für die Fanfare – nein, es fehlte an nichts bei den Pegasus-Sportlern.
„Ich fühle mich im 11. Jahrhundert. Ich fühle mich genau da, wo ich hinwollte“, verkündigte Moderator Raid ins Mikrofon und die mittelalterliche Schar jubelte – in der Halle und über den Äther. „Ihr habt's geschafft“, so Raid. Die Mitglieder bekamen wohlverdient 500 Euro und einen schmucken Pokal. Eigentlich sah das Ganze viel zu schön aus, als dass es gleich wieder abgebaut werden sollte.
Ritter
Bettler
Preisverleihung